Mykorrhiza

Dass Mykorrhizapilze den mit ihnen in einer Symbiose lebenden Pflanzen enorme Vorteile liefern, ist schon seit mehr als 130 Jahren bekannt. Immer wenn Pflanzen Stresssituationen ausgesetzt sind, können Beimpfungen mit Mykorrhiza große Vorteile bieten, z. B. bei Trockenheit, Nährstoffmangel, Schadstoffbelastungen, hohem Infektionsdruck oder beim Verpflanzen.

Mykorrhiza kann sowohl bei Neupflanzungen als auch bei Sanierungen von Altbäumen eingesetzt werden.

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Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Produktspezialist Dipl.-Ing. (FH) Marius Wiede

Ihr Ansprechpartner für Bodenhilfsstoffe, nach Tätigkeiten als Greenkeeper im Golfplatzsektor sowie Ingenieur im Planungsbüro, unterstützt er das GEFA - Team mit seiner mehrjährigen Berufserfahrung.

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Mykorrhiza-Impfstoffe

Mykorrhiza Impfstoffe

Entscheidend ist die Wahl der geeigneten Mykorrhiza. Denn in der Natur ist es nun einmal so, dass bestimmte Pilzarten an bestimmten Baumarten vorkommen und nur dann eine voll funktionsfähige Symbiose entsteht. Ähnliches gilt auch für andere Bodenorganismen, die ebenfalls als Bodenhilfsstoffe eingesetzt werden. Besonders bekannt sind Trichoderma, ein Bodenpilz, der vor allem gegen schädliche Pilzerkrankungen eingesetzt wird und verschiedene Bakterienarten und stämme von Bacillus, die ebenfalls Schutzfunktionen besitzen und für eine bessere Nährstoffversorgung der Pflanzen sorgen.

In umfangreichen Labor- und Gewächshausversuchen wurden daher für unsere verschiedenen MykorrhizaImpfstoffe die geeigneten Bacillus-Kulturen ausgetestet, damit die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Symbiosepilze zuverlässig erhalten bleibt. Vorteile des Symbiose-Doppelpacks zeigten sich bei den Zuwächsen der Pflanzen, bei dem Mykorrhizierungsgrad und der Feinwurzelverzweigung.

Bei unserem Herstellungsverfahren wird der Mykorrhiza-Impfstoffe im letzten Produktionsschritt immer an den Pflanzen angezogen für die sie angewendet werden können, entsprechend bekommen Sie bei der GEFA auch nur baumartspezifische, hoch infektiöse Mykorrhiza wie sie (z. B.) im FLL-Regelwerk„Empfehlungen für Baumpflanzungen, Teil 2“ vorgesehen sind.

Und unsere Impfstoffe sind echte Impfstoffe! Nicht Substrate oder Dünger mit MykorrhizaBeimischungen, die im Vergleich der Literpreise oft billiger sind, bezogen auf die erforderliche Konzentration als Impfstoff jedoch viel teurer sind oder dann sogar zu Überdüngungen führen können.

Mykorrhiza kaufen

Endo Mykorrhiza

Endo Mykorrhiza

(endo = innen)

Die häufigste Mykorrhizaform aller Landpflanzen (ca.80%) ist die Endo-Mykorrhiza, die von Jochpilzen (Glomales) gebildet wird. Die Veränderungen an der Feinwurzel bei der Endo-Mykorrhiza (endon = innen) sind nicht äußerlich sichtbar, und die Pilze bilden keine Fruchtkörper. Die Sporen dieser Pilze sind so winzig, dass man sie mit der Lupe suchen muss. Zu den typischen Baumarten, mit denen diese Pilze eine Lebensgemeinschaft eingehen, gehören Ahorn, Platane, Ross-Kastanie und Obstgehölze.

Ekto Mykorrhiza

Ekto Mykorrhiza

(ekto = außen)

Schmackhafte (Trüffel), ungenießbare (GallenTäubling) und giftige Arten (Fliegenpilz) finden sich unter den Ekto-Mykorrhiza-Pilzen (ektos = außen). Fast alle bilden Fruchtkörper und man kann sie mit bloßem Auge an den Feinwurzeln erkennen. Diese Pilze sind die Symbiosepartner von Eiche, Buche, Hainbuche, Tanne, Fichte, Kiefer und einigen anderen Baumarten. Es gibt auch Bäume (wie Linde, Pappel, Weide), die sowohl Ekto- als auch Endo-Mykorrhizen aufnehmen oder besitzen. Hierbei finden sich die Ekto-Mykorrhizen eher an älteren Bäumen und in trockeneren Böden.

Mykorrhiza gegen Trockenstress

Mykorrhiza gegen Trockenstress

Dass die Wasserversorgung von Pflanzen nur über die Wurzelhaare und die äußere Zellschicht der noch nicht verholzten Feinwurzeln (Rhizodermiszellen) erfolgt stimmt nicht einmal für 10 % der Landpflanzen. Über 90 % leben in Pilz-Wurzel-Symbiosen (Mykorrhiza), in denen die Pilzpartner diese Leistung zum größten Teil übernehmen. Durch hormonelle Unterdrückung wird bei Ektomykorrhizapilzen die Ausbildung von Wurzelhaaren sogar aktiv verhindert, daher lassen sich z. B. an Buchen oder Eichen an Waldstandorten kaum einmal Wurzelhaare finden.

Feinstwurzeln (bis 0,5 mm Ø) können nur in größere Bodenhohlräume eindringen – wenn diese vorhanden sind – und dort mit Wurzelhaaren (ca. 0,01 mm) aus Grobporen (0,05 – 0,01 mm) Wasser aufnehmen. Pilzhyphen, die fadenartigen Zellen der Pilze, sind hingegen meistens nur 0,002 bis 0,003 mm dick. Daher können sie auch einen Teil der Mittelporen (0,01 – 0,0002) erschließen. Dies ermöglicht Pilzen, und damit dem Baum, rund 30 % mehr Wasser aus dem Nahbereich der Wurzeln zu entnehmen – allein diese Zusatzversorgung kann schon über eine Schädigung oder sogar das endgültige Verwelken entscheiden.

Noch deutlich größer wird der positive Effekt durch das „extraradikale Myzel“, dies sind Pilzhyphen außerhalb der Wurzel, die sich von den Mykorrhizenausgehend im umgebenden Boden verbreiten.

Dieses Pilzgeflecht vergrößert die äußere, aufnahmefähige Oberfläche der Wurzeln erheblich und vervielfacht die Aufnahmefähigkeit für Wasser und Nährstoffe. Für Endomykorrhiza-Pilze sind durch dieses Pilzgeflecht 12 cm und sogar bis zu über 25 cm Abstand zur Wurzel nachgewiesen worden.

Für Ektomykorrhiza bildende Pilzarten werden Ausbreitungstypen unterschieden, die verschieden weite Distanzen – bis zu 10 cm – überbrücken. Bündeln sich die feinen, fadenartigen Hyphen zu Hyphenverbänden (Rhizomorphen) können diese oft mehrere Dezimeter oder sogar Meter in den Boden hineinreichen. In solchen Transport-Rhizomorphen ist die Fließgeschwindigkeit für Wasser und Nährstoffe deutlich erhöht. Dies gelingt dadurch, dass Hyphen aus dem zentralen Bereich ihren Durchmesser erheblich vergrößern und Querwände ganz oder teilweise auflösen, so dass die Rhizomorphen in Form und Funktion Pflanzenwurzeln ähneln.

Durch die Symbiosepilze wird die Wurzel auch angeregt vermehrt Wurzelspitzen auszubilden, dies führt dann zu weiteren Besiedlungen auch durch Mykorrhizapilzen anderer Arten.

Bei Jungpflanzen wurde unter Mykorrhiza-Einfluss auch beobachtet, dass die Wurzelneubildung verstärkt wurde und die Wurzeln in deutlich tiefere Bodenschichten vordrangen.

Bei forstlicher Pflanzware, die sehr häufig wurzelnackt geliefert und gelagert wird, kann durch eine Mykorrhizierung der Feinwurzeln ein Verdunstungsschutz bewirkt werden, so dass das Austrocknen effektiv verringert wird und Vertrocknungsschäden deutlich länger ausbleiben.

*Text von: Dr. Jürgen Kutscheidt